Vom Parkplatz der Gramaialm führt zunächst ein breiter Wanderweg etwa einen Kilometer tief ins Tal hinein, bevor er in einen schmaleren Pfad übergeht. Dieser schlängelt sich entlang eines ausgetrockneten Bachbettes in sanfter Steigung in Richtung Lampsenjochhütte. Auf einer Höhe von 1.450 Metern beginnt der Weg steiler zu werden: Vier Serpentinen winden sich die Flanke des Rauen Knöll empor, gefolgt von einem Abschnitt entlang der Höhenlinie, bevor es in zahlreichen weiteren Serpentinen zum östlichen Lampsenjoch auf 1.896 Metern geht. Mit etwas Glück könnt ihr hier, wie ich, Steinböcke beobachten!

Vom Joch aus ist es nur ein kurzer Weg zur Lampsenjochhütte, von wo aus bereits der Einstieg zum Brudertunnel-Klettersteig sichtbar wird. Dieser ist ab der Hütte gut ausgeschildert. Das absolute Highlight dieses Klettersteigs ist der Durchschlupf am Ende, wo man durch ein Loch in der Felswand klettert. Auf dem Weg in Richtung Hochnissel, auf der linken Seite, standen einige Gämsen, aber es geht rechts weiter. 

Ein Wanderweg führt zum Lamsenhüttenturm und weiter bis zur Lamsenscharte. Von dort aus geht es über ein schuttriges Feld nach Westen, bis man eine Rinne erreicht, wo der nächste leichte Klettersteig beginnt. Hier überwindet man eine steile Felsstufe (durchgehend Seilsicherungen, anhaltende Stellen im Schwierigkeitsgrad B), bevor das Gelände wieder flacher und schroffer wird (Schwierigkeitsgrad 1-). Der Gipfelanstieg zur Lamsenspitze belohnt mit einem atemberaubenden Ausblick auf die umliegenden Gipfel und Täler!

Der Abstieg folgt zunächst demselben Weg zurück bis zur Scharte. Von dort aus geht es über den gut gesicherten „Normalweg“ weiter abwärts. Bei der Querung des großen Schuttfeldes unterhalb der imposanten Felswände der Lamsenscharte empfiehlt es sich, den Helm aufzusetzen. Danach habt ihr die Wahl: Entweder ihr kehrt gemütlich über den Wanderweg zur Hütte zurück, oder ihr macht es wie ich und rutscht geschwind über das große Schuttfeld abwärts.