South Luangwa Nationspark – Game drive

Tiere jagen, kämpfen, überleben

South Luangwa NationsparkGame drive

Zwischen Flussauen und Savannen – Vielfalt im South Luangwa

Im Osten Sambias erstreckt sich der South Luangwa Nationalpark über rund 9.000 km² unberührte Wildnis. Seinen Namen verdankt er dem mächtigen Luangwa-Fluss, der sich in weiten Schleifen durch das Schutzgebiet windet und ein Mosaik aus Lagunen, Überschwemmungsflächen und Uferlandschaften prägt. Die Szenerie ist beeindruckend vielfältig: von sattgrünen Flussauen über dichte Miombo-Wälder bis hin zu offenen Savannen, die den Blick in die Weite freigeben.

South Luangwa ist berühmt für seine Walking Safaris. Diese wurden dort in den 1950er Jahren eingeführt und bieten eine intensive Naturerfahrung zu Fuß. Daneben gibt es klassische Game Drives (Pirschfahrten), oft auch bei Nacht, was selten in afrikanischen Nationalparks erlaubt ist.

Große Konzentration an Wildtieren

Vögel

Mehr als 400 Vogelarten: Besonders spektakulär: die Karminkopf-Bienenfresser, die in Kolonien an den sandigen Uferböschungen nisten. Weitere Highlights: Kronenkraniche, Goliathreiher, Pelikane, verschiedene Adlerarten (darunter der imposante Kampfadler).

Säugetiere & größere Tiere

Üaber 60 Säugetierarten unteranderem: Elefanten, Büffel, Nilpferde, Krokodile, Leopard, Löwe, Tüpfelhyäne, Afrikanischer Wildhund, Puku, Impala, Kudu, Wasserbock, Zebra, Thornicroft-Giraffe,

Tierbeobachtungen in Sambia sind wie Fenster in eine andere Welt – still, ehrfurchtsvoll und unvergesslich.

Unterwegs zwischen Einsamkeit und Safari-Hotspot

Links ist nur ein kleiner Ausschnitt des riesigen Parks zu sehen. Entlang des Flusses sind wir sowohl weit in den Norden als auch in den Süden gefahren – immer auf der Suche nach Tieren. Dort begegneten wir kaum anderen Fahrzeugen, was die Wildnis besonders intensiv wirken ließ. Rechts zeigt das herangezoomte Bild das eigentliche Kerngebiet des Parks, das meist für Safaritouren genutzt wird. Dieses haben wir innerhalb von zwei Tagen ausgiebig erkundet.

Meine Tierentdeckungen

Löwen

Schon am ersten Morgen wurden wir überrascht. Eigentlich wollten wir auf Walking Safari gehen, um die kleinen Tiere zu beobachten und mehr über Spuren und Pflanzen zu lernen. Doch in der Nacht hatten zwei Löwenbrüder Beute gemacht – ein Büffel hatte sein Leben gelassen. Bevor es also richtig losging, mussten wir natürlich erst einmal diesen Ort erkunden. Dort wartete bereits eine Hyäne in der Hoffnung, etwas vom Festmahl zu ergattern, und auch die Aasgeier sammelt sich schon.

Es sollte jedoch nicht die einzige Beute bleiben, die wir in diesen zwei Tagen zu Gesicht bekamen. Ein anderes Rudel, diesmal mit Löwinnen, hatte ebenfalls einen Büffel erlegt. Und ein weiteres Mal wurden wir überrascht: Ob es dieselben zwei Männchen waren, konnten wir nicht sicher sagen – doch sie hatten sich diesmal ein Flusspferd als Mahlzeit auserkoren.

Fact: Ihre Zunge ist mit winzigen, hornartigen Papillen besetzt – so rau wie Schmirgelpapier. Damit können sie Fleisch regelrecht von den Knochen „abschaben“ und auch Fell oder Haut abziehen.

Hyänen

Die Hyäne wirft immer wieder hungrige Blicke zum Löwen hinüber, der sich noch genüsslich am Büffel zu schaffen macht. Doch mit ausreichend Geduld bekommt schließlich auch sie sowie die Aasgeier ihren Anteil (2. Bild).

Fact: Hyänen sind keine reinen Aasfresser, sondern exzellente Jäger. Das berühmte „Lachen“ ist tatsächlich ein komplexes Kommunikationsmittel, mit dem sie Rang, Erregung oder Futteransprüche anzeigen.

Leoparden

Während unserer Game Drives konnten wir mehrere Leoparden ausfindig machen – faszinierende und wunderschöne Tiere. Selbst in der Nacht haben wir einen gesichtet. Sie bewegten sich jedoch geschickt durch das hohe Gras, sodass es gar nicht so einfach war, sie zu fotografieren. Entsprechend sind die Bilder leider nicht ganz so scharf geworden, doch der Anblick selbst war unvergesslich.

Fact
: Leoparden sind wahre „Akrobaten der Bäume“: Sie können Beutetiere, die oft schwerer sind als sie selbst, auf Bäume schleppen, um sie dort vor Hyänen oder Löwen zu sichern.

Zebras

Fact: Jedes Zebramuster ist einzigartig wie ein Fingerabdruck. Es dient nicht nur der Tarnung im hohen Gras, sondern auch der Abwehr von Insekten – die Streifen irritieren Tsetsefliegen und Bremsen.

Giraffen

Im Park lebt die Thornicroft-Giraffe – eine endemische Unterart, die ausschließlich hier vorkommt. Sie unterscheidet sich durch ein etwas dunkleres, unregelmäßiges Fleckenmuster.

Fact: Obwohl ihr Hals so lang ist, haben Giraffen – wie wir Menschen – nur sieben Halswirbel. Diese sind jedoch stark verlängert und können bis zu 40 cm lang werden.

Elefanten

Fact: Elefanten können Infraschall nutzen, also Töne unterhalb der menschlichen Hörschwelle. Damit kommunizieren sie über mehrere Kilometer hinweg miteinander.

Flusspferde

Der Luangwa-Fluss beherbergt eine der größten Nilpferd-Populationen Afrikas. Hält man genügend Abstand, genießen die Tiere ihre Zeit an Land, um sich in der Sonne zu wärmen. Kommt man ihnen jedoch zu nahe, flüchten sie blitzschnell ins Wasser – wie auch auf den Bildern gut zu sehen ist.

Fact: Obwohl sie so massig wirken, können Flusspferde im Wasser bis zu 30 km/h „laufen“ und sogar sprinten. An Land erreichen sie immer noch beeindruckende 20 km/h.

Krokodile

Fact: Krokodile haben eines der stärksten Gebisse im Tierreich – doch die Muskeln, die ihr Maul wieder öffnen, sind so schwach, dass man den Rachen eines großen Krokodils mit einer Hand zudrücken könnte.

Büffel

Büffel sind in riesigen Herden unterwegs – manchmal mehrere Hundert Tiere stark. Wi rhaben nur vereinzelte, schleue Exemplare gesichtet.

Fact: Büffel gehören zu den „Big Five“ und gelten als äußerst wehrhaft. Ein verletzter Bulle kann sogar Löwen angreifen – kein Wunder, dass Jäger sie einst „Black Death“ nannten.

Afrikanischer Wildhund

Es handelt sich wohl um ein seltenes und stark gefährdetes Tier – im Luangwa-Tal gibt es jedoch stabilere Populationen als in vielen anderen Regionen Afrikas. Nach unserem offiziellen Game Drive mit einem externen Guide fuhren unsere eigenen Guides noch einmal mit uns in den Park. Während wir auf Walking Safari unterwegs waren, hatte einer von ihnen bereits die Umgebung ausgekundschaftet – und dabei Wildhunde entdeckt, die wir uns anschließend gemeinsam anschauen konnten.

Fact: Wildhunde haben eine der höchsten Jagderfolgsraten aller Raubtiere: Rund 80 % ihrer Jagden enden erfolgreich – im Vergleich zu etwa 30 % bei Löwen. Ihr Geheimnis ist die perfekte Teamarbeit.

Antilopen (Kudo, Buschbock Impalas, Wasserbock)

Kudo Fact: Die imposanten Spiralhörner der Kudus können bis zu 1,80 Meter lang werden. Sie sind damit nicht nur ein imposantes Schmuckstück, sondern dienen auch bei Kämpfen der Männchen um Weibchen.

Buschböcke Fact: Sie sind sehr scheu und gut getarnt. Ihre weißen Flecken und Streifen brechen die Körperkontur im dichten Unterholz – ein perfektes Tarnmuster, um Raubtieren zu entkommen.

Impalas Fact: Sie sind wahre Sprungkünstler: Sie können bis zu 10 Meter weit und 3 Meter hoch springen. Bei Gefahr springen sie oft im Zickzack, um Raubtieren das Fangen zu erschweren.

Wasserböcke Fact: Sie erkennt man leicht am „weißen Ring“ um das Hinterteil – im Scherz oft als „WC-Sitz“ bezeichnet. Außerdem sondern sie ein stark riechendes Sekret ab, das ihr Fell wasserabweisend macht.

Warzenschweine

Fact: Warzenschweine schlafen und verstecken sich gern in Erdbauten – dabei gehen sie rückwärts hinein, sodass die scharfen Hauer immer zum Eingang zeigen und sie sich so besser verteidigen können.

Paviane

Gestreifte Mangusten

Carmelion

Der externe Guide fragte uns: „Na, ihr habt ja heute schon alles gesehen – was wollt ihr denn noch sehen?“ Wie aus der Pistole geschossen kam unsere Antwort: „Ein Chamäleon!“ – natürlich nur im Scherz. Doch irgendwann während der Nachtfahrt legte der Fahrer plötzlich eine scharfe Bremsung hin und meinte: „Schaut mal in den Busch – dort sitzt ein Chamäleon.“ Wir konnten es zunächst gar nicht entdecken, erst als er mit dem Finger genau darauf zeigte. Mal ehrlich: Wie konnte er so etwas kleines im Dunkeln, während der Fahrt, überhaupt erkennen? Einfach grandios!

Sämtliche Vögel

Unser Camp - Track & Trail River Lodge

Die Lodge liegt direkt am Ufer des Luangwa River – oft sitzt man dort mit Blick auf Flusspferde, Elefanten oder Krokodile am Wasser. Nur etwa fünf Minuten Fahrt vom Haupteingang des South Luangwa Nationalparks entfernt, ist sie die perfekte Basis für Safaris. Auch kulinarisch hat sie uns begeistert: Das Essen war nicht nur köstlich, sondern jedes Mal wunderschön angerichtet – einfach ein Genuss und absolut empfehlenswert!

Was ist dein Lieblingsland in Afrika, hast du ein Lieblingstier, welches du gerne beim Game Drive sehen möchtest? Hinterlasse mir gerne unten einen Kommentar.

Übersichtskarte Sambia

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