Banweulu Wetlands – Game drive

Weitläufige, wasserreiche Landschaft

Banweulu WetlandsGame drive + Walking Safari

Banweulu Wetlands - Ein außergewöhnliches Feuchtgebiet

Die Bangweulu Wetlands, deren Name in der örtlichen Sprache so viel bedeutet wie „wo das Wasser den Himmel trifft“, gehören zu den bedeutendsten Feuchtgebieten Afrikas. Das Gebiet liegt im nordöstlichen Sambia und umfasst eine Fläche von etwa 9.850 km².

Die Landschaft ist geprägt von saisonal überfluteten Flussebenen, Sumpfgebieten, Miombo-Wäldern und offenen Grasflächen. Über siebzehn Zuflüsse, darunter der Chambeshi, speisen das System, das sich über eine Tiefe von nur wenigen Metern erstreckt, sodass sich die Vegetations- und Wasserlinie im Jahresverlauf deutlich verändert.

Im Gebiet leben zwischen 50.000 und 60.000 Menschen, die saisonal wandern und vom Fischfang leben. Der traditionelle Lebensstil ist eng mit dem Ökosystem verbunden.

Bangweulu Wetlands Tierwelt

Vögel

Über 400 Vogelarten, darunter zahlreiche Zugvögel, finden hier ihren Lebensraum. Besonders berühmt ist der majestätische Schuhschnabel, dessen außergewöhnliche Erscheinung ihn zu einem der begehrtesten Fotomotive macht – mehrere Hundert dieser seltenen Vögel leben in den Sümpfen. Daneben lassen sich auch Lappenkraniche, Papyrus-Gelbe Singvögel und die farbenfrohen Bienenfresser regelmäßig beobachten.

Säugetiere & größere Tiere

Bewohner dieser region sind Sitatunga, schwarze Moorantilope, Leierantilope (Tsessebe), Oribi, Wasserbüffel, Zebras, Impalas, Puku sowie Raubtiere wie Hyänen und Schakale. Auch Hippos und Krokodile sind in den Wasserzonen vertreten.

Tierbeobachtungen in Sambia sind wie Fenster in eine andere Welt – still, ehrfurchtsvoll und unvergesslich.

Auf Entdeckungstour zwischen Sumpf und Camp

Links auf der Karte sieht man einen Gesamtüberblick über das Gebiet der Bangweulu Wetlands, das wir erkundet haben. Rechts ist derselbe Ausschnitt noch einmal herangezoomt, sodass die Camps und weitere Details besser zu erkennen sind.

Meine Eindrücke & Tierentdeckungen

Die Landschaft

Die Landschaft lässt sich wie folgt beschreiben: Auf unseren Game Drives fuhren wir vorbei an unzähligen Termitenhügeln in allen Größen, die wie Skulpturen über die weite Graslandschaft verteilt standen. Termiten, die die Regenzeit überleben bauen ihre Hügel immer höher. Diese offene Savanne wurde immer wieder von Bauminseln durchbrochen. Da in der Trockenzeit aufgrund des Regenmangels nur wenig Gras wächst, brennen die Nationalpark-Ranger regelmäßig große Flächen ab. So sprießt frisches Grün, das die Tierherden in der Umgebung hält.

Zebras, Leierantilopen & Vögel

Eine kleine Gruppe von vier Zebras kreuzte während der zwei Tage immer wieder unseren Weg. Selbst beim Frühstück konnten wir sie beim Grasen beobachten. Sie waren jedoch sehr scheu, sodass wir ihnen nie besonders nahe kamen. Ähnlich verhielt es sich mit den Leierantilopen: Eine größere Herde entdeckten wir zwischen den Bäumen, wo sie sich verborgen hielten. Näher heranzukommen war kaum möglich – sie flohen sofort. Auch zwei Streifenschakale bekamen wir nur ein einziges Mal ganz kurz zu Gesicht. 

Wir konnten auch verschiedene Vogelarten beobachten, darunter den Heiligen Ibis, die Nilgans, Hornraben und Geier. Normalerweise ist dieses Gebiet reich an Wasservögeln, doch in diesem Jahr gab es aufgrund der geringeren Wasserstände kaum welche als in den Vorjahren.

Schwarze Moorantilopen

Weniger scheu waren die schwarzen Moorantilopen, die in dieser Region endemisch sind. Ihre Herden zogen sich weit über die weite Savanne. Sie sind perfekt an diesen Lebensraum angepasst: Mit ihren verlängerten, spreizbaren Hufen bewegen sie sich sicher durch Morast und seichtes Wasser. Meist leben sie in größeren Herden von Dutzenden bis Hunderten Tieren, die in der Regenzeit noch stärker anwachsen. Typisch ist dabei die Geschlechtertrennung – Weibchen (ohne Hörner) mit ihren Jungtieren bilden große Gruppen, während die Männchen (mit Hörner) eigene „Bachelor-Herden“ halten oder kleine Territorien verteidigen.

Wanderung zum Schuhschnabel

Ein besonderes Erlebnis war unsere kleine „Wanderung“ ins Reich des Schuhschnabels. Am Shoebill Camp vorbei fuhren wir so weit mit dem Jeep, wie es möglich war. Dort warteten bereits Einheimische, die früh am Morgen für uns nach dem Vogel gesucht hatten. Gemeinsam mit einem lokalen Guide führte uns der Pfad rund 3,5 Kilometer durch ausgetrocknete Kanäle, über Dämme, durch hohes, sumpfige Papyrus- und Schilfmeer. Schließlich entdeckten wir ihn: den Schuhschnabel – ein urzeitlich wirkender, stiller Jäger. Sein gewaltiger, schuhförmiger Schnabel kann bis zu 24 cm lang werden und dient ihm wie eine Falle, um Beute festzuhalten. Schuhschnäbel verharren oft stundenlang unbeweglich im Wasser, bis sich Beute nähert. Einmal kamen wir ihm beim Fotografieren zu nah, da log er ein paar Meter weiter.

Weltweit gibt es nur noch rund 5.000–8.000 Schuhschnäbel, weshalb die Art auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet gilt. Hauptursachen sind der Verlust ihres Lebensraums und Aberglauben – in manchen Regionen werden Schuhschnäbel verfolgt, weil sie als Unglücksbringer gelten.

Eine weitere Bedrohung ist die Nahrungskonkurrenz mit den Menschen. Da in den Feuchtgebieten kaum Landwirtschaft möglich ist, leben die Einheimischen größtenteils vom Fischfang. Fische gehören jedoch auch zur Hauptbeute des Schuhschnabels. Gleichzeitig bietet er durch den Tourismus aber eine Chance: Die Einheimischen, die Schuhschnäbel für Besucher aufspüren, werden für ihre Arbeit entlohnt – und so erhält dieser einzigartige Vogel auch einen wirtschaftlichen Wert für die Menschen vor Ort  und damit auch einen Anreiz, ihn zu schützen.

Unser Camp & Sundowner

Unser Camp lag auf einer der erwähnten Bauminseln, die uns tagsüber Schatten spendete. Die Zelte waren ringsum verteilt, während sich die Toiletten etwa 200 Meter (bin schlecht im schätzen) entfernt befanden. Von diesem Mittelpunkt aus waren weitere Camps (Bauminseln) sternförmig verteilt. Unsere Küchencrew hatte eine mobile Küche dabei, mit der sie uns bestens versorgte.

An beiden Abenden genossen wir einen Sundowner. Den Sonnenuntergang konnte ich leider nicht so festhalten, wie er in Wirklichkeit war – das Foto wird der Realität einfach nicht gerecht. Doch jeder Sonnenauf- und -untergang in Afrika war für mich etwas ganz Besonderes.

Was ist dein Lieblingsland in Afrika, hast du ein Lieblingstier, welches du gerne beim Game Drive sehen möchtest? Hinterlasse mir gerne unten einen Kommentar.

Übersichtskarte Sambia

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