Lusaka National Park – Game drive

Nashörner & Elefanten Auffangstation

Lusaka National Park - Game driveGame drive

Lusaka National Park – Klein, jung und voller Vielfalt

Der Lusaka National Park liegt rund 30 km südöstlich der sambischen Hauptstadt Lusaka und ist damit der jüngste und zugleich am besten erreichbare Nationalpark des Landes. Er wurde 2015 eröffnet, ist komplett eingezäunt und erinnert in seiner Anlage stellenweise eher an einen Zoo.

Mit einer Fläche von 67 km² ist er der kleinste Nationalpark Sambias, bietet aber erstaunlich viel: Neben Breitmaulnashörnern leben hier Giraffen, Zebras, Elands, Hartebeests, Sable Antilopen, Kudus, Impalas, Puku, Waterbuck, Black Lechwe, Buschböcke, Reedböcke, Warzenschweine, Pangoline und Axis-Hirsche. Raubtiere wie Löwen oder Leoparden fehlen – dadurch wirkt der Park besonders ruhig und sicher. Ein Highlight ist das stark geschützte Breitmaulnashorn, das im Rahmen eines Schutzprogramms angesiedelt wurde. 

Außerdem beherbergt der Park das Wildlife Discovery Centre mit einer Elefanten Auffangstation, die spannende Einblicke in den Artenschutz gibt.

Tierbeobachtungen in Sambia sind wie Fenster in eine andere Welt – still, ehrfurchtsvoll und unvergesslich.

Breitmaulnashörner

Nach den großen, weitläufigen Nationalparks war der Lusaka National Park für uns eher ein kleiner Zwischenstopp – aber einer mit zwei ganz besonderen Highlights: Zum einen die Begegnung mit dem Breitmaulnashorn, zum anderen die Elefanten Auffangstation.

Das Breitmaulnashorn (engl. White Rhino) verdankt seinen Namen der breiten, rechteckigen Oberlippe, die perfekt zum Grasen geschaffen ist – im Gegensatz zum Spitzmaulnashorn (Black Rhino), das sich überwiegend von Blättern ernährt. Breitmaulnashörner gelten als gesellig und sind häufig in kleinen Herden anzutreffen. Die Männchen hingegen verteidigen ihr Revier und markieren es mit auffälligen Dung-Haufen. Trotz ihres gewaltigen Körperbaus können sie erstaunliche Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h erreichen.

Vom Südlichen Breitmaulnashorn leben heute noch rund 16.000 Tiere in freier Wildbahn (Stand 2023). Doch ihre größte Bedrohung bleibt die Wilderei, da ihre Hörner auf dem Schwarzmarkt extrem begehrt sind. Um sie zu schützen, werden die Nashörner im Park ständig von Rangern begleitet, die uns auch verrieten, wo sich die Tiere gerade aufhielten. Die beiden, die wir beobachten konnten, waren zudem so zahm, dass wir ihnen überraschend nahekommen durften – ein unvergessliches Erlebnis.

Elefanten Auffangstation

Mission: Verwaiste Elefanten in Menschenobhut aufzunehmen, aufzuziehen und schließlich wieder in die Wildnis zu entlassen.

Ablauf der Rückführung in die Wildnis

    1. Rettung der Elefantenkälber: Häufig sind die verwaisten Kälber Opfer von Wilderei (für Elfenbein) oder von Konflikten mit Menschen. Ohne die Muttermilch und die soziale Fürsorge haben sie kaum Überlebenschancen.
    2. Intensive Pflege: Die Elefanten erhalten rund um die Uhr Pflege und werden etwa alle drei Stunden mit spezieller Milch versorgt. Außerdem wird dafür gesorgt, dass sie sozial aufwachsen und wichtige Fähigkeiten lernen – unter anderem durch „Bush Walks“ im Gehege, Tagesausflüge und Nachtbetreuung durch die Pflegerinnen und Pfleger.
    3. Freigabe ins Kafue-Gebiet: Sobald die Elefantenkälber fitter und selbstständiger sind (typischerweise nach etwa drei Jahren), werden sie in die Kafue Release Facility überführt – ein spezielles Freigelände in Kafue National Park. Dort profitieren sie von der Nähe zu einer bereits bestehenden, großen Elefantenherde (bis zu 1.000 Tiere), wodurch die Integration in die Wildpopulation erleichtert wird. Zusätzlich werden Satellitenhalsbänder genutzt, um ihre Eingliederung und Sicherheit in der Wildnis zu überwachen.
    4. Langfristige Betreuung: Daten zur Gesundheit, Verhalten und Anpassung der Elefanten werden systematisch gesammelt, um die Programme kontinuierlich zu verbessern. Die Rehabilitation dauert oft über 10 Jahre, bis ein Elefant körperlich und emotional stark genug ist, um vollständig unabhängig in der Wildnis leben zu können, ab diesem Zeitpunkt werden sie nicht mehr überwacht.

Die öffentliche Fütterung in der Elefanten Auffangstation findet einmal täglich statt. Besucher stehen dabei auf einem Hochstand hinter einer Verdeckung, damit die jungen Elefanten sich nicht an Menschen und ihre Stimmen gewöhnen – ein wichtiger Schritt, um sie später wieder in die Wildnis entlassen zu können.

So, da ich alle Bilder so süß finde, kommt jetzt eine Fotobombe. Und glaubt mir, das sind schon die aussortierten Bilder hihi. Neben den majestätischen Nashörnern ist es ein unvergessliches Highlight dieses Parks, den Elefantenkindern beim Spielen zuzusehen. 

Darüber hinaus lohnt sich ein Besuch im Informationszentrum: Dort erfährt man nicht nur viel über die Tierwelt, sondern auch über die Herausforderungen im Artenschutz und die Maßnahmen, mit denen diesen begegnet wird. Besonders erlebnisreich sind die interaktiven Elemente für Kinder. So trägt das Zentrum zur Umweltbildung bei und hilft, Konflikte zwischen Mensch und Tier zu vermeiden.

Was ist dein Lieblingsland in Afrika, hast du ein Lieblingstier, welches du gerne beim Game Drive sehen möchtest? Hinterlasse mir gerne unten einen Kommentar.

Übersichtskarte Sambia

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