Jodhpur, die blaue Stadt

06.01.2020

Jodhpur, die blaue Stadt

Einfach mal loslaufen

Am liebsten lerne ich Städte kennen indem ich einfach loslaufe ohne einen Plan zu haben, hier mal rechts abbiegen, dann gerade aus an verschiedenen Häusern, Gebäuden und Läden vorbei, dann wieder links und so weiter. So hatte ich es auch in Jodhpur gehandhabt und bin vom Hostel, welches sich außerhalb vom Stadtkern befand, einfach mal los. 

Anfangs war es mir mal wieder unheimlich alleine als Frau unterwegs zu sein, denn im Gegensatz zu den anderen Städten, die ich bisher in Indien besucht habe, trugen hier die Frauen fast ausschließlich eine Kopfbedeckung und ich wurde sehr schräg angeschaut. Um in den Stadtkern zu kommen musste ich eine Bahnüberführung queren und vorbei an der Hauptstraße, wo sich die Menschen aus Plastikfolien und Kartons Behausungen aufgebaut haben.

Ab und zu schaue ich dann auch mal aufs GPS, damit ich mich nicht komplett in Ecken verirre, wo man nicht unbedingt alleine als Frau hinsollte.

Nach gut einer halben Stunde bin ich im inneren Ring der Stadt angekommen und schlenderte weiter so vor mich hin. Die tausenden TukTuk-Fahrern und sonstigen Verkäufern wurde ich recht schnell mit einem Lächeln und „danke nein“ los. ich wollte einfach nur die Stadt und Menschen auf mich wirken lassen und schlug den Weg Richtung Markplatz ein.

Jodhpur - Der Markplatz sowie der Glockenturm

Der berühmte Glockenturm von Jodhpur steht auf dem Marktplatz, wo reges treiben herrscht. Rundherum gibt es kleine Läden sowie Verkaufs“stände“ auf der Straße, man kann den Menschen beim handeln und falschen  beobachten. Selbst in der Nacht ist hier sehr viel los und der Turm wird in grellen Farben beleuchtet. Von dem Turm hat man eine schöne Aussicht auf die Burg, welche in der Nacht auch beleuchtet wird, dies kann man aber auch von verschiedenen Rooftop-Bars bestaunen.

Hier auf den Bildern sehen wir den netten Herrn, der einem durch den Glockenturm durchführt und einem die Geschichte dazu erzählt. Der Herr heißt Mohd. Iqbal und gehört bereits der zweiten Generation an, die sich seit 1968 um diesen Turm kümmern. Er selbst arbeitet seit September 2009 hier und lernt bereits einen Sohn ein, denn die beiden sind die einzigen, die das System der Glocke verstehen und reparieren können.

Jodhpur, erster Eindruck von der blauen Stadt

Im Grunde muss ich sagen, dass ich von der „blauen“ Stadt doch etwas enttäuscht war. Natürlich ist es ein Marketingeffekt, um die Touristen anzulocken, aber ein bisschen mehr habe ich dennoch erwartet. So wie es oben in der Karte eingezeichnet ist, sieht es alle male nicht aus. 

Viele Touristen sehen die „Blaue“ Stadt nur von der Burg aus, von dort bekommt man einen schönen Ausblick auf die Häuser, wenn man aber stattdessen in den Kern selbst fährt, dann sieht man das nur ganz wenige Häuser komplett blau angemalt sind, hauptsächlich sind die oberen Stockwerke oder Dächer nur blau, damit man dies von der Burg aus sieht. Da sich hier aber kaum Touristen hin verirren, denn hier gibt es sonst nicht viel zu entdecken, scheint es ja für den Tourismus auszureichen. 😉

Toorji Ka Jhalra - Treppenbrunnen / Stufenbrunnen

Der Toorji Ka Jhalra Treppen-/Stufenbrunnen wurde in den 1740er Jahren von einer Königin erbaut, die eine uralte Tradition fortführen wollte, dass königliche Frauen öffentliche Wasserwerke bauen. Dieser Brunnen ist so aufgebaut, dass die Stufen dem schwankenden Grundwasserspiegel folgen, so dass man immer einen leichten Zugang zum Wasser hat.

Jahrzehntelang war der Brunnen voller Trümmer untergetaucht, dann aber in einem Projekt restauriert und gereinigt, rundherum herrscht lebhaftes Treiben mit Geschäften, Hotels, Cafes und Restaurants.

Kinder und Jugendliche nutzen diesen Brunnen als Zeitvertreib, Abkühlung und Mutproben, so wie in dem Video zu sehen ist, puschen sich die Kinder immer wieder von einer noch höheren Stufe zu springen, und zu guter Letzt auch von ganz oben. 

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