Weit oben auf einem Hügel, mit Blick über drei Grafschaften und das offene Land, liegt ein Ort, der Geschichte atmet: der Grianán of Aileach. Diese massive Steinfestung aus frühmittelalterlicher Zeit gehört zu den faszinierendsten Zeugnissen keltischer Kultur in Irland.

Der Grianán (sprich: „Gree-a-nawn“), der Name bedeutet „Sonnenpalast“, ist ein kreisrunder Steinfort, vermutlich aus dem 6. oder 7. Jahrhundert. Die Anlage besteht aus dicken Trockensteinmauern, die sich rund 5 Meter hoch und 23 Meter im Durchmesser um eine zentrale Plattform erheben. Über innere Treppen und Terrassen kann man auf die Mauern hinaufsteigen und einen Rundumblick genießen.

Der Grianán war einst der Sitz der Uí Néill, eines der mächtigsten Königsfamilien Irlands. Lange vor ihnen könnte der Ort bereits als prähistorisches Ringfort oder heilige Stätte gedient haben – archäologische Funde in der Umgebung deuten darauf hin, dass dieser Hügel schon vor über 3000 Jahren Bedeutung hatte. Im 12. Jahrhundert wurde der Grianán zerstört – vermutlich durch rivalisierende Clans oder anglonormannische Invasoren. Was wir heute sehen, ist eine Rekonstruktion aus dem 19. Jahrhundert, die den Ort wieder zugänglich gemacht hat – aber mit Respekt vor der ursprünglichen Bauweise.