18.10.2018
Von Bhulbule nach Jagat
Tourendetails Bhulbule - Jagat
Lage
- Tiefster Punkt: 821 m
- Höchster Punkt: 1.383 m
- Region: Annapurna Gebirge
Streckeninformationen
- Bergauf / Bergab: 941 m / 457 m
- 4:49 Stunden
- 18,35 km
- Schwierigkeit: Mittel
Einkehrmöglichkeiten
- Möglichkeiten gibt es wie Sand am Meer, der Trek heißt nicht umsonst Teahouse-Trek
Beste Jahreszeit
- Januar | Februar | März | April | Mai | Juni | Juli | August | September | Oktober | November | Dezember
GPS Track Bhulbule - Jagat
Tourenbeschreibung Bhulbule - Jagat
Die wichtigste Mahlzeit
Bereits am Abend zuvor sollten wir unser Frühstück auswählen sowie eine Uhrzeit benennen, an welcher das Essen vorbereitet sein sollte. Typisch deutsch saßen wir pünktlich um 7:30 Uhr am Frühstückstisch und haben gewartet und gewartet und gewartet. Wahrscheinlich wurden bereits Vorbereitungen getroffen, aber die Finalisierung des Essens wurde erst gemacht, wenn man auch am Tisch saß. So kam das Frühstück dann um 7:20 Uhr, 7:30 Uhr wollte unser Porter-Guide in die weite Welt des Himalajas losziehen. Natürlich hat sich dann alles nach hinten verschoben, wir machten uns jedoch in unserem Urlaub keinen Stress. Merkwürdigerweise war der Porter-Guide ein bisschen ungeduldig. hihi
Arm und reich
Auf unserer Strecke von Bhulbule nach Jagat wanderten wir zunächst im Schatten der Berge auf der „Fahrstraße“ an kleinen Siedlungen vorbei. Sträucher, Bäume, Wasserfällen und kleine Gemüsefelder säumten den Weg. Auf diesem Teil der Strecke war der Unterschied von arm und reich besonders gut zu sehen. Es stimmte mich traurig zu sehen, dass auf der einen Seite die Menschen in Blechhütten lebten und im wahrsten Sinne es Wortes auf der anderen Seite gemauerte und bunt-bemalte Häuser gebaut wurden. Ich vermute, dass über die Jahre hinweg der Unterschied zwischen arm und reich hier in der Region noch größer wird. Die Einheimischen, die den Luxus genießen, die gemauerten und bunt-bemalten Häuser gebaut zu haben, haben den Vorteil, dass sie einen Teil vom Kuchen vom Tourismus abbekommen. Sie haben die Möglichkeit durch die Vermietung einer Unterkunft sowie das Anbieten von Essen Geld zu verdienen und damit ihre Unterkunft von anderen abzuheben.
Fun Fakt über die Unterkünfte
Die Unterkünfte (Guest Houses) versuchen sich mit ihren Namen gegenseitig zu übertreffen. Hier ein paar Namen von Unterkünften, die nebeneinander standen: „Nice View Guest House“, „Best View Guest House“, “ Super Best View Guest House“, „Mountain View Guest House“, „Best Mountain View Guest House“. Ich habe so lachen müssen! Es gab auch etliche Unterkünfte, die damit geworben haben, dass sie neu sind. „New Guest House“, „New Guest House with Garden“. Das witzige daran war, dass die Schilder mittlerweile so verblasst waren, dass ich mich fragte, wie neu können diese Unterkünfte wirklich sein.
Von saftig-grünen Reisfeldern bis hin zum Kiosk
Auf der stetig ansteigenden Straße sah man in der Ferne die ersten saftig-grünen Reisfelder. Die Reisfelder waren in den Hügel terassenförmig angebaut und bildeten mit den Bergen im Hintergrund ein traumhaft schönes Bild. Plötzlich führte uns der Porter-Guide von der Straße fort, zu einem schmalen, steilen Pfad. Wir waren glücklich darüber, dass wir die Straße endlich verlassen hatten, wunderten uns aber auch darüber, denn eigentlich sollte der erste Teil des Tages nur über die Straße führen. Der Porter-Guide rief voller Vergnügen „Abkürzung, Abkürzung“. Wir waren nicht allzu überrascht, als wir zehn Minuten später zurück zur Fahrstraße kamen und folgten dieser wieder.
Mittlerweile war es so warm geworden, dass wir in kurzer Hose und T-Shirt wanderten, da der Weg in der prallen Sonne entlang führte. Später verließen wir erneut die Straße und mussten eine doch längere Steinstreppe erklimmen. Oben angekommen, konnten wir uns Erfrischungen an einem Kiosk holen und die wunderschöne Aussicht genießen. Der Weg führte durch das kleine Dorf an kleinen Verkaufsständen vorbei und auf der anderen Seite ein Stück den Hügel wieder runter. Es gab ein paar kleine Abzweigungen von der Fahrstraße, die durch ein Dorf führten. Diese Abzweigungen schlug unter Porter-Guide auch immer wieder ein, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass wir an jedem Kiosk unser Geld lassen.
Da wir aber mit Trinken eingedeckt waren und aufgrund des Frühstücks keinen Hunger hatten, blieb das aus. Wir genossen stattdessen die schön hergerichtete Wege, einen Einblick in das Leben der Einheimischen und die Natur um uns herum. Statt dieser kleinen Umwege, wenn es überhaupt Umwege sind, kann man auch auf der Fahrstraße bleiben. Aber wie bereits erwähnt, wir fanden es schön dort entlang zu wandern.
Eine gemütliche Rast mit Blick auf einen Wasserfall
Unser heutiges Ziel für das Mittagessen war das kleine Dörfchen Ghermu. Der Weg führte durch dschungelartiges Gelände, über eine Brücke und zum Schluss Stufen den Berg hinauf bis zum Dorf. Viele Trekker haben ihr Tagesziel in Ghermu erreicht, wir kamen an einigen schönen Unterkünfte vorbei. Da wir aber bereits gegen 12 Uhr ankamen, wollten wir den Tag nicht „vergeuden“ und nach einer Pause weiter ins Tal hineinlaufen. Zum Essen gab es heute zum ersten Mal Momos, darauf habe ich mich schon die ganze zeit gefreut. Momos sind Teigtaschen mit unterschiedlicher Füllung, sehr schmackhaft und weiter zu empfehlen! Im Schatten mit einer kühlen Prise genossen wir den Ausblick auf den Wasserfall und entspannten uns langsam vom unserem Alltag von Daheim.
Der restliche Weg nach Jagat war nicht mehr so weit und anstregend. Von Ghermu führte der Pfad runter an den Fluss und über eine Hängebrücke rüber zum anderen Ufer. Ab hier ging es wieder bergauf und wir merkten doch so langsam unsere Beinmuskulatur. Nach einer Kurve konnte man aber unseren Zielort bereits aus weiter Ferne zwischen Bäumen entdecken. So ging der Weg dahin, bis wir endlich in Jagat ankamen.
Hot Springs (heiße Quellen) in Jagat
In Jagat gibt es zwei Hot Springs: Eine am Anfang des Ortes und eine Zweite ca. 20 Minuten Fußweg auf der anderen Seite hinter dem Dorf. Der Besitzer der Unterkunft erklärte uns, dass die erste nicht so schön sei wie die Zweite, der einzige Vorteil ist die Nähe. Nach ganz kurzer Überlegung, ob wir wirklich nach einem so heißen Tag in eine heiße Quelle springen wollten, packten wir dann doch unsere Sachen und gingen los. Wir entschieden uns natürlich für die… zweite heiße Quelle!
Nach ca. 20 Minuten laufen, wunderten wir uns, ob wir die Abzweigung verpasst hatten und überlegten, ob wir unverrichteter Dinge wieder zurück laufen. Da wir aber noch genug Energie übrig hatten, entschieden wir uns dagegen und weitere fünf Minuten sowie zwei Kurven später und sahen wir endlich das Schild. Dort angekommen waren wir dennoch etwas verunsichert, da der Weg runter an die Quelle abgerutscht war. Per Zufall kam uns ein Einheimischer entgegen, der uns mit Händen und Füßen erklärte, dass es ein paar Meter weiter einen zweiten Weg geben würde.
Der weg war dann schnell gefunden und wir machten uns den steilen weg und die ca. 100 Höhenmeter runter zu der heißen Quelle. Die Quelle war so monster-heiß, dass zusätzlich mit Hilfe eines Schlauches kaltes Wasser zugefügt wurde und auch nur an dieser Stelle konnte man sich in das Becken setzen. Wir genossen es einfach nur, in dem heißen Becken neben dem reißenden Fluss zu sitzen. Den restlichen Abend verbrachten wir mit einer lustigen, bunt-gemischten Truppe in unserer Unterkunft, quatschen und spielten Kartenspiele.
Tipps für den Trek
- Lieber früher aufstehen und nicht so lange in der Mittagshitze laufen
- In Jagat solltet ihr die heiße Quelle hinter dem Ort nehmen, die ist schöner und sauberer
Welche Erfahrung hast du auf dem Annapurna Circuit Trek gemacht? Hinterlasse mir gerne unten einen Kommentar.
Weitere Berichte aus Nepal könnten Dich auch interessieren
Reiseberichte
Bergsport