Vom Parkplatz aus folgen wir dem gut ausgebauten Wanderweg Nr. 524, der uns in einer sanften Steigung in Richtung Pfitscher Joch/Haus führt. Unterwegs eröffnet sich uns ein malerischer Anblick: Auf der rechten Seite stürzen zwei beeindruckende Wasserfälle in die Tiefe, während sich das Tal in seiner ganzen Schönheit präsentiert. Nach etwa 3,5 Kilometern, kurz vor der Lavizalm, verlassen wir den markierten Weg und steigen weglos etwa 65 Höhenmeter auf, bis wir auf einen schmalen Steig treffen. Dieser verläuft parallel zum Wanderweg 524, führt jedoch zurück in nordöstliche Richtung.

Leicht ansteigend queren wir zwei Kuhzäune und erreichen auf einer Höhe von 2.170 Metern eine weitläufige Almwiese im Haupental. Ab hier geht es weglos weiter ins Tal hinein, immer höher in Richtung Haupentalscharte. Auf den saftig grünen Wiesen grasen friedlich die Rinder, während der Haupentalbach munter ins Tal hinabfließt. Murmeltiere pfeifen und machen auf sich aufmerksam, auch wenn sie sich meist nicht blicken lassen. 

Hin und wieder entdeckt man einen schmalen Pfad oder einzelne Steinmännchen, ansonsten muss man aufpassen nicht in die Kuhkacke oder in Murmeltier löcher zu treten, der Weg führt über mehrere Geländestufen aufwärts. Die letzten Meter bis zum Kamm auf 2.780 Metern bewältigen wir über schuttiges Gelände und lose Platten. Von hier aus führt ein gut erkennbarer Pfad hinauf zur Haupenhöhe auf 3.041 Metern. Oben angekommen, erwartet uns ein fantastischer Panoramablick: Das Pfitscher Tal, der Hochferner sowie der Hochfeiler, der Große Möseler, der Schrammacher und der Olperer liegen in Sichtweite.

Wir folgen nun dem Kamm in Richtung Hochsteller, etwa 1,4 Kilometer lang, und überwinden in leichter Kletterei teilweise blockiges Gelände. Einige Passagen sind bisschen anspruchsvoller, da das Gestein teilweise locker ist, doch der Nervenkitzel macht den Kraxelspaß umso größer. Lasst euch nicht verleiten den Kamm zu verlassen; nur einmal weicht der Weg kurz auf die linke Seite ab, ansonsten verläuft er direkt auf dem Kamm. Am Gipfel des Hochstellers angekommen, erwartet uns ein atemberaubender Ausblick auf die bereits erwähnten Berggipfel und den Schlegeisstausee.