Láscar Vulkan Wanderung

13.05.2015

Láscar Vulkan 5.592 m (Bergtour)

Láscar Vulkan

Nachdem wir die Tour zum Valley de la Luna gemacht hatten und abends um 21 Uhr unsere nächste Reisetappe besprachen, setzte ich mir in den Kopf einen Vulkan zu besteigen. Die Tour sollte am nächsten Tag stattfinden, andernfalls würden wir weiterreisen. Mit größter Motivation lief ich an diesem Abend noch in sämtliche Reiseagenturenbüros hinein auf der Suche nach einer Tour auf den Láscar Vulkan am nächsten Tag. Ungelogen war ich bei 18 Agenturen, die mir alle sagten, dass es für den nächsten Tag nur zwei Touren gibt, die bereits ausgebucht sind. Meine Hoffnung sank, dass ich in diesem Urlaub einen Vulkan besteige.

Einen letzten Versuch wollte ich aber noch wagen. Die Hoffnung stirbt zu Letzt. Ich suchte mir eine letzte Reiseagentur und versuchte nochmals mein Glück. Auch sie riefen die beiden Bergführer an und sagten, dass die Touren eigentlich ausgebucht wären. Aber ich würde dennoch einen Platz bekommen! Wie fantastisch – UNGLAUBLICH! Ich denke, die beiden Führer waren von einer sehr hartnäckigen Person genervt, die unbedingt die Tour am nächsten Tag machen wollte. Und so kam es, dass ich um ca. 22 Uhr nach all den Versuchen doch einen Platz ergattert hatte. 

Einen kleinen Schock hatte ich dann allerdings, da ich keine Verpflegung eingekauft hatte und bereits die meisten Geschäfte geschlossen hatten. Noch schnell ein paar Bananen und Müsliriegel ergattert, die für diese Bergtour ausreichen mussten.

Anfahrt zum Startpunkt

Die Besteigung vom Láscar Vulkan startete bereits sehr früh am Morgen, man könnte auch sagen mitten in der Nacht.  Ich sollte um 4 Uhr morgens von meinem Hostel abgeholt werden. Da dort die Pünktlichkeit nicht sehr hoch geschraubt war, sollte ich noch weitere 30 Minuten auf den Bergführer warten. Zwischendurch grübelte ich darüber nach, ob die Reiseagentur mich hinters Licht geführt hatte.

Auf dem Weg zum Láscar Vulkan macht man noch einen Zwischenstopp in der Laguna Lejía, um dort zu frühstücken. Einen Tee oder Kaffee gab es auch zum Aufwärmen. Ich weiß nicht, wie kalt es dort war, aber ich habe sehr gefroren. Wir legten noch einen weiteren Stopp zum Fotos machen an einer anderen Lagune ein. Die Spiegelungen der Gipfel im Wasser war einfach herrlich schön.

Besteigung vom Láscar Vulkan

Gestärkt ging es dann zum Startpunkt der Tour auf 4.850 Metern. Ab hier startete unsere Gruppe (4 Franzosen und dem Bergführer) die 3-4-stündige Wanderung. In langsamen Schritten bestiegen wir den Láscar Vulkan. Schmale Wege und Querungen von Schneefeldern war gang und gebe. Trotz all der Klamotten-Schichten, die ich anhatte, ich hatte mir sogar noch eine Extra Jacke hinzugebucht, war mehr unbeschreiblich kalt. 

Ich kann nicht mehr sagen wie lange es gedauert hatte, aber meine Füße waren gefühlt eingefroren und meine Finger habe ich trotz 2-Paar Handschuhen nicht mehr richtig gespürt. Ich sagte dem Führer voller Schamgefühl, dass ich es nicht schaffe, den Vulkan zu besteigen. Die Kälte hatte mir all meine Energie geraubt. Unbesorgt bekam ich die Antwort, dass ich noch eine halbe Stunde durchhalten müsste, dann wird es wärmer. Also sammelte ich noch einmal all meine Energie und riss mich zusammen. Wie angekündigt, erreichten wir nach der besagten halben Stunde eine Kurve und wir standen im strahlenden, warmen Sonnenlicht. Hier legten wir eine Pause ein, stärken uns mit Müsliriegel und legten mehrere Klamotten-Schichten ab. Denn nun wurde es richtig warm!

Aufgetankt mit Wärme und Essen wanderte ich den Láscar Vulkan hinauf, als wenn vorher nichts gewesen wäre. An der Spitze vom Vulkan auf 5.592 Meter angekommen staunten wir über die gigantische Aussicht. Ich war überwältigt von der Landschaft, unbeschreiblich schön! Der Láscar Vulkan ist der aktivste Vulkan im Norden von Chile und verfügt über 6, sich teilweise überlappenden Gipfelkratern. Am Vulkankrater stehend sieht man leicht in den Vulkan hinein, hier sollte man aufpassen, dass man nicht zu viel von dem Schwefel einatmet. 

Abstieg vom Vulkan

Der Weg zurück zum Jeep dauerte nicht so lange. Jetzt musste man nicht mehr darauf achten, dass man langsam geht. Auch die Atmung fällt einem leichter beim Runtergehen. Meinem Hochgefühl, diesen Vulkan bestiegen zu haben, kamen wir beim Jeep an. Auf der holprigen Straße fuhren wir die ca. 70 km zurück nach San Pedro de Atacama. Während der Fahrt kamen wir an an Vicuñas und Lamas vorbei. Die Gegend ist traumhaft schön!

Bevor ihr eine Besteigung auf den Láscar Vulkan wagt, solltet ihr euch gut akklimatisiert haben. Mir hat die Tour durch die Salzwüste Salar de Uyuni sehr geholfen, denn dort habe ich mich fast 4 Tage lang auf 4.000 Metern befunden. Die Luft auf der Wanderung wird schon ganz schön dünn und solltet ihr auf keinen Fall überschätzen.

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