Zinalrothorn 4.221 m über'n Süd-Ostgrat (Hochtour)
Tourendetails Zinalrothorn
Lage
- Ausgangspunkt: Rothornhütte 3.197 m
- Gipfel: Zinalrothorn 4.221
- Region: Walliser Alpen
Streckeninformationen
- Bergauf/Bergab: 1.068 hm
- 8:36 Stunden
- 10,10 km
- Schwierigkeit: ZS, im III Bereich Klettern
Einkehrmöglichkeiten
- Unterwegs keine.
GPS Track Zinalrothorn
Ausrüstung & Sicherheit
Ausrüstung
- Hochtourenausrüstung: Steigeisen, Pickel, Seil, Gurt, Karabiner, Reepschnüre, Eisschraube, Tube, 2-3 Exen
- Sonnenschutz (Creme, Brille, Hut), Brotzeit, Trinkflasche (1-3 Liter nach Bedarf), AV-Ausweis, Messer, Erste Hilfe, evtl.Teleskopstöcke
Sicherheit
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Tourenbeschreibung Zinalrothorn
Nach dem Abbruch auf dem Obergabelhorn, war das nächste Ziel das Zinalrothorn.
Wie schon in der Nacht zuvor, war die Nacht in der Hütte selbst sehr kalt. Trotz der vielen Decken bin ich nicht so richtig warm geworden, aber immerhin sind wir diesmal pünktlich mit allen anderen zum Frühstück erschienen.
An diesem Morgen brachen einige Seilschaften auf. zuerst geht es in nördliche Richtung ca. 10 min über Felsen bis man zum Gletscherbeginn auf 3.330 m gelangt. Ab hier geht man in nordöstliche Richtung über den Rothorngletscher bis zu einer Felsstufe – da der Weg bereits so ausgetrampelte war, konnte man sich hier nicht verlaufen. An der Felsstufe angekommen, klettern man durch einen Kamin (2. Bild) rauf auf ein Felsband, welches in westliche Richtung leicht ansteigend zum Felsrücken führt (3.560 m).
Hier folgend wir dem leicht erkennbaren Pfad und Steinmandl hinauf zu einem Firnhang. Dieser wird nach links weg gequert, noch einmal kurz über Felsgelände und wir landen oben auf dem Firngrat, welchem wir zum Fels folgen, ab wir es dann hieß <<klettern>> und Achtung wegen Steinschlag!
Ein Topo habe ich keins vorliegen, aber es ist doch recht offensichtlich, wo man hochklettern sollte. Der Abstieg erfolgt auf gleichem Weg. Mehrere Passagen können gut abgeseilt werden.
Wir waren 1983 auf dem Zinalrothorn, ebenfalls über den Südostgrat. Im steilen Wandteil waren die Firnfelder ein Tanz auf des Messers Schneide: Der Schnee war „schwammig“, man musste sehr gut die Balance halten, um nicht nach vorne oder hinten abzurutschen.
Ab der Gabel war der Fels völlig vereist, so auch die Binerplatte, die wir mit Steigeisen erklimmen mussten. Auch der „gutbesteigbare Riss“ war bei uns nicht ganz so gutbesteigbar, wie beschrieben. Die „Kanzel“ umrundeten wir ohne Probleme, und der restliche Aufstieg zum Gipfel war auch gut machbar.
Im Abstieg war die Binerplatte eine Herausforderung: Bis zum ersten Abseilstopp war alles OK, aber dann verhedderte sich das Seil beim Abziehen am oberen Fixpunkt, es war völlig verkrangelt. Es half nichts: Xaver löste sich aus der Sicherung, stieg in freier Kletterei die noch vereiste Platte hoch, entwirrte das Seil und warf es zu uns runter. Dann stieg er ebenfalls ungesichert rückwärts zu uns runter! – Der hatte Nerven!
Der weitere Abstieg war ähnlich wie der Aufstieg, nur die Schneefelder waren weiter versulzt und noch labiler als beim Aufstieg.
Am gleichen Abend übernachtete ich im oberen Rhonetal, um am nächsten Morgen nach Hause zu fahren.