Weisshorn 4.506 m über’n Normalweg / Ostgrat (Hochtour)

18.08.2021

Weisshorn 4.506 m über'n Normalweg / Ostgrat (Hochtour)

Tourendetails Weisshorn

Lage

Streckeninformationen

Einkehrmöglichkeiten

Ausrüstung

GPS Track Weisshorn

Wetter

Tourenbeschreibung Weisshorn

Aufstieg zur Weisshornhütte (1.511 hm; 7,37 km; 3:32 h)

Wir haben auf dem Campingplatz „Camping Attermenzen Randa“ genächtigt. Eine Reservierung ist nicht nötig und in unserem Zeitraum hat man auch gut Platz bekommen. Wenn man nicht zelten oder im Auto schlafen mag, gibt es sogenannte „Shelter“ (Aluminumzelte mit Matratzen für 2 Personen). Es ist ein guter Startpunkt für sämtliche Touren in der Umgebung, da von dort ein Shuttle für 7 Franken nach Zermatt fährt. Auch kann man dort das Auto für 5 Franken pro Tag parken, wenn man gerade auf einer Hütte unterwegs ist (meiner Meinung nach die billigste Variante in dieser Umgebung).

GPS Track von Randa zur Hütte

Der Campingplatz ist super gelegen, denn unsere Tour zur Weisshornhütte hat direkt dort gestartet. Gegenüber gibt es einen Golfplatz, durch welchen der Anfang des Weges führt (Ausgeschildert mit „Wanderer“). Zuerst folgt man den zwei Schildern „Wanderer“ und wenig später ist die Weisshornhütte angeschrieben, in einer spitzen Links-Kehre geht es den Berg hinauf. Vorbei an Almen auf engen, verschlungenen Pfaden zieht sich der Pfad über Stock und Stein. Gegenüber im Tal sieht man das Monte-Rosa-Gebiet bis hin zum Dom – der fantastische Ausblick begleitet einem den ganzen Weg. Zwischendurch haben uns die Wolken eingeholt und wir durften ein Stück in dieser Suppe laufen, aber kurz vor der Hütte hat sich alles wieder gelichtet und wir konnten auf der Aussichtsplattform gemütlich ein Bierchen trinken –  Mit Blick auf unser morgiges Ziel.

Es lohnt sich bereits an diesem Tag noch ein paar Höhenmeter weiter aufzusteigen und sich den Weg über den Gletscher anzuschauen, damit man in der Dunkelheit nicht völlig verloren ist.

Topos habe ich in der Hütte aus einem Heft rauskopiert.

Auf zum Weisshorn

In aller Frühe stehen wir auf, frühstücken und machen uns auf dem Weg. Mit uns vier weitere Seilschaften, die alle mit einem Bergführer unterwegs waren. Von der Hütte geht es anfangs erst einmal Richtung Schallgeltscher, wo der Weg bereits so ausgetreten war, dass wir das Seil und Steigeisen noch nicht angelegt hatten.

Dann kommt die erste leichte Kletterei auf die Rippe, der Einstieg ist im dunklen nicht so leicht zu sehen, aber Steinmänner weisen den Weg. Wir waren trotzdem froh, dass zwei Seilschaften vor uns den Weg gewiesen hatten.

Oben auf der Rippe angekommen, gehen wir weiter über den bereits ausgetretenen Schnee – unser Rückweg erfolgte auf dem rechten Steingrat, der auch gut mit Steinmandln markiert wurde. Nach dem Schneefeld geht es zurück auf dem Felsen, wo dann auch die Kletterei startet. Die Wegfindung empfanden wir als überhaupt nicht einfach, die Steinmandl waren nicht soooo gut zu sehen und wieder erfreuten wir uns an die Seilschaften vor uns, so dass wir ansatzweise den Weg erahnen konnten. Trotzdem haben wir uns zweimal gut verstiegen, aber in diesem Gelände kamen wir weiter gut voran und mussten nicht zurück.

Am Frühstücksplatz (3.916m) angenommen beginnt die eigentliche Kletterei auf dem Felsgrat. Wir hatten so gute Bedingungen, dass wir bisher keine Steigeisen gebraucht hatten. Bei der ersten schwierigeren Stelle, welche über Platten führt, gibt es Bohrhaken und einen Stand, wo wir dann auch nachgesichert haben. Bei Tagesicht wäre die Stele wahrscheinlich nicht ganz so „gruselig“ gewesen, wenn man mehr als den Schein von der Stirnlampe gewesen hätte. Am laufenden Seil schlängelten und kletterten wir auf dem Grat. Es kam noch eine weitere schwierigere Kletterstelle, wo zur Unterstützung eine Trittschlinge hing, mit welcher man die Steilstufe leicht bewältigen konnte.

Am Ende vom Grat haben wir die Steigeisen angezogen und sind auf einem wirklich schmalen Pfad zum Firngrat gelaufen. Dadurch, dass es die letzten Tage so warm war, war der Weg über den Firn so ausgetreten, dass es auch hier kein Problem war hochzukommen. Das einzige Manko war, dass die Stufen so groß waren, dass man ziemlich viel Kraft aufwenden musste, und derjenige der die Spur angelegt hatte Direttissima rauf ist. Vor dem felsigen Gipfelaufbau heißt es nochmal kurz klettern bis wir dann oben beim Gipfel vom Weisshorn standen. 

Was für eine grandiose Aussicht, leider konnten wir diese nicht wirklich genießen, denn uns umwehte so ein starker Wind, dass wir sehr bald den Rückweg antraten. Auf dem aufgeweichten Firngrat kamen wir sehr schnell voran und machten unten bei dem Felsgrat eine kleine Pause. Auch die Kletterei runter war dann doch einfacher als gedacht, wobei wir uns zweimal abgeseilten. Der untere Teil im einer/zwei-Gelände war mal wieder spannend in der Wegfindung und teilweise umschlungen uns wieder die Wolken, aber am Ende sind wir müde und heil an der Hütte angekommen.

Freundlich wurden wir von der Hüttenwirtin begrüßt und beglückwünscht, den restlichen Tag haben wir in der Sonne geruht und am Abend ein sehr leckeres sowie ausgiebiges Essen genossen. Am nächsten Tag sind wir gemütlich zum Camping Platz abgestiegen, wo dann der dritte Mann unserer Seilschaft zu uns stoßte.

GPS Track von der Hütte zurück zum Camping Platz – Runter haben wir eine leicht abgewandelte Route genommen.

Warst du auch schon auf dem Weisshorn oder würdest du gerne rauf? Was ist deine Lieblingstour? Hinterlasse mir gerne unten einen Kommentar.

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3 Antworten auf „Weisshorn 4.506 m über’n Normalweg / Ostgrat (Hochtour)“

  1. Im Jahr 1976 war ich oben – es war eine der tollsten Touren, die ich jemals unternommen habe. Leider ist mir auf dem scharfen Firngrat zu Gipfel im Aufstieg meine Kamera runtergefallen (ich habe sie wiedergefunden, lag in einer Schneekuhle), und im Abstieg hat sich im steilsten und ausgesetztesten Teil mein linkes Steigeisen gelöst. War nichts für schwache Nerven! – Trotzdem: Eine phantastische Tour, schwärme ich heute noch davon.

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